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Zahnradbahn als UNESCO Welterbe, Nilgiri Mountain Railway

Zahnradbahn als UNESCO Welterbe, Nilgiri Mountain Railway - Teil 1: die Bergstrecke

[Reisebericht, Reportage]
von Richard Fuchs

Der Gedanke eine Zahnradbahn (Achenseebahn) als UNESCO Welterbe ist in Österreich noch fremd. In Indien wurde dies bereits vor 20 Jahren mit Macht betrieben und 2005 erreicht, die unter Schutz der UNESCO gestellte Nilgiri Mountain Railway.

Bericht 1 von 4 & Fotos: Gunter Mackinger 30.März/1. April 2016

Betriebsmittelpunkt Bahnhof Coonoor

Was österreichischen Lokalpolitikern noch völlig fremd ist, der Gedanke an eine Zahnradbahn als UNESCO Welterbe, wurde von deren Kollegen in Indien bereits vor 20 Jahren mit Macht betrieben und 2005 erreicht, die unter Schutz der UNESCO gestellte Nilgiri Mountain Railway.

An der Westküste Südindiens erstreckt sich der Gebirgszug der Western Ghads, welcher in die Nilgiri Hills mit Bergen bis zu über 2600m Seehöhe übergeht. In den Bergen liegen, für indische Verhältnisse, Kleinstädte mit 25.000 – 87.000 Einwohnern, welche ihre Bedeutung durch Tee-, Kaffee-und Gemüseanbau erlangten.

In den letzten Jahrzehnten hat auch der Tourismus stark an Bedeutung gewonnen; gerne verbringen z.B. junge indische Paare in Nilgiri ihre Flitterwochen. Nilgiri ist per Bahn von Madras aus über Coimbatore und Mettupalayam, dort besteigt man die Zahnradbahn, gut erreichbar.

in und um Coonoor

Wesentlich für die Entwicklung der Nilgiri-Region war aber die Tatsache, dass ein, auch für die Britischen Kolonialherrn erträgliches Klima von angenehmem 27 Grad Celsius, selbst an heißen Sommertagen herrscht und damit Nilgiri zu einer sogenannten „Hill Station“ auserkoren wurde. Selbst heute befinden sich in dieser angenehmen und lieblichen Landschaft zahlreiche Bildungseinrichtungen ziviler und militärischer Dienststellen.

Coonoor, Tal zwischen zwischen Adderly und Hillgrove, Wasserfassen in Runneymede

1880 weilte der Zahnradbahn Pionier Niklaus Riggenbach in der Nilgiri-Region um das Projekt einer Zahnradbahn zu untersuchen. Es dauerte aber bis 1899 ehe der erste Streckenabschnitt, die „Bergstrecke“ von Mettupalayam nach Coonoor eröffnet wurde. Die Bahn wurde in Meterspur ausgeführt, verfügt über eine zweilamellige Abt`sche Zahnstange und überwindet auf 28 Streckenkilometern fast genau 1500 Höhenmeter. Die maximale Steigung beträgt 120 ‰.

Tunnel, Affen und die Bahn als Publikumsmagnet.

Die Schwierigkeit der Trassierung beweist die Tatsache von nicht weniger als 136 Durchlässen und Brücken sowie 16 Tunnels. Die Fahrt ist ein atemberaubendes Erlebnis, noch dazu ausschließlich mit Dampftraktion, durch die einmalige, südindische Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt an Flora und Fauna.

Die Abt-schen Zahnstangen wollen genauso gepflegt werden, wie die Lokomotiven. Das staunende Publikum schaut gerne zu.